Serendipität – oder von Zusammenhängen und glücklichen Zufällen

Maren Rottmann • 9. August 2025

Liebe Maren,
nachdem auch mit dem letzten Kurs bei dir, dem Pioneers-Kurs, wieder so unglaublich viel passiert ist, wollte ich mich erneut zu Wort melden. Es ist einfach der pure Wahnsinn, was sich alles im Leben ändern kann, wenn man „zufällig“ eine Tür aufmacht und einen Paradigmenwechel durchzieht. Vermeintlich um seinem Pferd zu helfen (wollen wir das nicht alle?), aber was in der Folge, den eineinhalb Jahren, die mich deine Arbeit nun bereits begleitet, alles passiert ist, hätte ich mir nie träumen lassen!


Bleiben wir zunächst beim Pferd. Aus dem Pummelpferdchen Blaze mit den ewig währenden wechselnden Baustellen (#Montagsmodell) ist ein gutes Gebrauchspferd geworden. Wir können mittlerweile sogar bergab galoppieren, um nur eines der Dinge zu nennen, die ich niemals für möglich gehalten hätte! Sie war immer zu dick und hat im Sommer eine Fressbremse getragen. Seit wir das Training auf draußen umgestellt haben, steht sie 24/7 auf der Weide und hat ihr Gewicht gehalten. Ohne Fressbremse. 


Ihre Art zu sein, mit Menschen wie mit Pferden, hat sich verändert. Sie ist offener, motivierter, neugierig, aber mittlerweile auch ganz schön energiegeladen und diskutiert schon mal im Gelände. Ich sage immer liebevoll, sie ist jetzt eben „stutig“ und kein apathisches Quarterhorse mehr.


 Mit den Online-Kursen habe ich aufgehört Reitunterricht zu nehmen. Welch Erleichterung für Terminkalender und Geldbeutel. Ich habe am Stall wenige Menschen mit denen ich mich noch ernsthaft über Pferde austauschen kann. Aber dafür gibt es jetzt eine wachsende Gemeinschaft Gleichgesinnter, die zwar überall in Deutschland verteilt sind, aber dafür so kunterbunt, dass jeder einzelne Austausch eine Inspiration und Bereicherung darstellt. 


Ich mache die Hufbearbeitung selbst (nach Strasser orientiert und mit Kontrolle einer Bearbeiterin alle 5 Monate). Die Physio war zwischendurch nur einmal da. Dafür der Sattler dreimal. Bei den jeweils letzten Besuchen waren Sattler, Physio und Hufbearbeiterin völlig baff davon wie gut Blaze dasteht. „Sie sieht nicht nur gut aus! Sie ist über sich selbst hinausgewachsen!“ – war einer der Kommentare über ihren Zustand - und der Moment als ich Pipi in den Augen hatte. Weil, das war ja „nur“ meine Arbeit. Das war ja „nur“ ich. Und ich kann doch eigentlich nichts. Also mit Pferden … Aber scheinbar eben schon! Denn WIR SIND NICHT ZU BLÖD!! Danke Maren!


Und dieses „Nicht-zu-blöd-Sein“ hört beim Pferd nicht auf. Die Erkenntnis darüber durfte sich, wie gesagt, während  letzten Monate mit den verschiedenen  Kursen und auch durch den  Podcast (danke Silke!) immer weiter festigen. Als ich dann schwanger wurde und mir von allen Seiten geraten wurde dies zu tun und das zu lassen, war ich zunächst verunsichert. Aber – nicht falsch verstehen, Marens Kurse sind  keine Geburtsvorbereitungskurse (!) - , zu merken, dass sich die Prinzipien auch auf einen schwangeren Körper anwenden lassen, war für mich bahnbrechend. Ich war nicht mehr darauf angewiesen, dass mir jemand sagte, welche Maschinen ich im Fitnessstudio besser weglassen sollte. Ich spürte das selbst! Und was bei Bauchschmerzen, Krämpfen etc. half, auch. Natürlich holte ich mir noch Tipps  (z.B. sich im Türrahmen aufspannen, um den Bauch zu entlasten), aber ich konnte fortan selbst entscheiden ob der Inhalt für mich stimmte oder nicht. Weil mein Körper immer kompetenter wurde und ich mich (wieder) auf mich verlassen konnte. 


Um es abzukürzen: Im siebten Monat meiner Schwangerschaft waren wir in den Alpen wandern. Ich habe während der gesamten Schwangerschaft intuitiv gegessen und geschlafen und auf wenig verzichtet. Ich bin durchgehend Fahrrad gefahren. Bis eine Woche vor Geburt habe ich Kraftsport gemacht. Ich war am Tag vor der Geburt reiten und am Abend in der Sauna (inklusive Aufgüsse). 


Meine Geburt war schnell, kraftvoll und komplikationslos. Mein Körper wusste einfach was er tat und Kind und Körper haben super zusammen gearbeitet. Der Kopf hatte Pause. Keine Medikamente, keine Interventionen und zum Glück auch keine Verletzungen.  Ist das die Regel? Weiß ich nicht. Aber für mich hat es absolut gestimmt. Ist dieser Text nun ein Ratschlag, dass jede Schwangere das so machen sollte?? Himmel, nein! Jede sollte auf sich und ihren Körper hören und ihren eigenen Weg finden! Und auch wenn Dinge mal nicht so laufen, wie gewollt („das ist jetzt unbequem“), dann durfte ich bei Maren etwas über Antifragilität lernen und wie einen die unschönen Situationen im Leben stärken können, anstatt zu schwächen.


Zu guter Letzt möchte ich noch ein weiteres Wort in den Ring werfen: Serendipität. Serendipität steht für zufällige Beobachtung von etwas ursprünglich nicht Gesuchtem, das sich als überraschende Entdeckung erweist. Und genau das ist es!


Wie singt ZAZ so schön in ihrem gleichnamigen Lied Serendipia?


"Solo hay que dejarse llevar.
J'étais certaine de ce que je cherchais.
Si no saltas, no sabrás si puedes volar.
Ce que je n'cherchais pas m'a trouvé."


"Man muss einfach aufstehen (und losgehen).. ich war mir sicher, was ich eigentlich (im Leben) suchte…  aber wenn du nicht springst, kannst du niemals wissen, ob du fliegen kannst. Und das, was ich eigentlich nicht gesucht habe, hat mich gefunden."


 In diesem Sinne: Lauft los, springt, tanzt, rennt, fallt hin, steht auf, schüttelt euch und fliegt weiter! Ihr könnt das auch! 


Liebe Grüße von

Maren R und Blaze


 

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