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Anatomie in vollständigen Zusammenhängen

Maike Knifka • Sept. 14, 2022

Der Artikel von Frau Welter-Böller in der Ausgabe 3/22 der Zeitschrift Natural Horse, den bereits mein vorheriger Blogpost zum Thema hatte, hat nicht nur mich sehr irritiert und zu einer Rezension inspiriert, sondern auch Maike Knifka. Die Grafik zeigt die dem Kreuzbein zugewandte Seite des sechsten Lendenwirbels mit rot gekennzeichneten Gelenksflächen des Lumbosakralgelenks. Ich wünsche allen Leser*innen erhellende Momente mit diesem Beitrag. 


Einleitung

Es ist wünschenswert und wichtig, Reiter über die Anatomie und funktionelle Anatomie des Lumbosacralgelenks (LSG) zu informieren. Der vorliegende Artikel jedoch kreiert durch seine lücken- und fehlerhafte Darstellung eine Vorstellung über das Lumbosacralgelenk, die dem Pferdekörper und dessen Bewegungslehre überhaupt nicht entspricht.

Insbesondere die Schlussfolgerungen zum Thema Hankenbeugung hätten in ihrer Umsetzung fatale Folgen für den Bewegungsapparat, denn sie beschreiben einen pathologischen Bewegungsablauf.


Die Anatomie des Pferdes muss nicht neu erfunden werden, sie ist nachzulesen in den Standardwerken der Veterinärmedizin. Und auch bezüglich der funktionellen Anatomie gibt es hierdurch keinen Spielraum für verschiedene Ansichten oder Meinungen, vor allem dann nicht, wenn in vollständigen Zusammenhängen gedacht wird, über die zusätzlich das seit einigen Jahren erforschte Myofasziale Netzwerk des Pferdekörpers eindrücklich Auskunft gibt und die Funktion des Körpers als Biotensegrity-Struktur erklärt. Das Herausgreifen einzelner Muskelfunktionen ist ein Versuch, etwas Komplexes zu vereinfachen, was jedoch zwangsläufig zu falschen Schlussfolgerungen führt.


Mit der unter Fachleuten üblichen Fachsprache in Latein einen Artikel für interessierte Laien zu spicken ist darüber hinaus nicht hilfreich, wenn denn der Artikel zum Ziel hatte, ebendiese Zielgruppe aufzuklären - zumal auch hier verwirrende Fehler vorliegen.


Die Beschreibungen der Gelenkbewegungen werden außerdem nicht konkret darauf bezogen, ob es sich um ein Pferd im Stand, in einem Moment der statischen Haltearbeit oder aber in der freien Bewegung handelt. Dies ist in der funktionellen Anatomie aber unbedingt erforderlich.


Zum Inhalt des vorliegenden Artikels:

Die Beschreibung des Lumbosacralgelenks wird im Beitrag von Frau Welter-Böller beschränkt auf die beiden Facettengelenke. Die Funktionsweise des Gelenks kann hierdurch nur unzureichend erklärt werden, denn zum LSG des Pferdes gehören die beiden straffen Gelenke, die die Querfortsätze des letzten Lendenwirbels (Grafik) mit den Querfortsätzen des ersten Kreuzbeinwirbels  miteinander bilden. Nimmt man den Vorschlag der Autorin auf, den Begriff „lumbosacralen Übergang“ so zu definieren, dass funktionell betrachtet auch noch der vorletzte Lendenwirbel  zu dieser Übergangsregion zählt, was durchaus sinnvoll ist, fehlt jedoch auch hierbei die Erwähnung, dass ebenfalls zwischen den letzten beiden Lendenwirbelquerfortsätzen straffe Gelenke ausgebildet sind. Häufig sogar auch zwischen den Querfortsätzen von L4 und L5. 


Wir haben es hier somit mit Gelenkkomplexen aus jeweils zwei Facettengelenke und zwei straff geführten Querfortsatzgelenken zu tun, in denen das Lumbosacralgelenk mit seinen beiden Facettengelenken und seinen beiden Querfortsatzgelenken den größten Bewegungsumfang, die größte range of motion, in Beugung und und etwas weniger in Streckung hat. 


Durch die ebenfalls straffe Ausführung der Iliosacralgelenke (ISG) zwischen den beiden Kreuzbeinflügeln und den beiden Darmbeinflügeln des Beckens entsteht der sogenannte geschlossene Beckenring. Die Kreuzbeinflügel besitzen also nicht nur die zum LSG gehörigen Facettengelenke, sondern zusätzlich gleich vier Gelenkflächen zur straffen Verbindung zum einen mit den Querfortsätzen des letzten Lendenwirbels und zum anderen mit den beiden Darmbeinflügeln (ISG).


Diese Ergänzungen sind keineswegs überflüssige Spitzfindigkeiten für Anatomie-Freaks. 


Im Gegenteil wird die Funktionsweise des LSG erst dadurch klar:

Die straffen Querfortsatzgelenke sorgen dafür, dass das Gelenk eine sehr stabile Führung für Beugung und Streckung erhält. Dadurch werden einseitige Bewegungen der Facettengelenke des LSG, die die Autorin beschreibt, weitgehend verhindert, was für die Stabilität des gesamten lumbosacralen Übergangs von größter Wichtigkeit ist. Die Natur offenbart hier mit ihrem genialen Bauplan vor allem durch die Ausführung straffer Gelenke in diesem Komplex, dass hier maximale Stabilität in Streckstellung zur Übertragung der Kraft aus der jeweiligen Hintergliedmaße, die sich am Boden abdrückt, vorgesehen ist. Ansonsten wäre eine derartig straffe Gelenkausführung nicht nötig.


Die Beugung des LSG in der Bewegung (also nicht im Stand zum Äppeln etc.) ist hauptsächlich in der Schwebephase von Galopp und Trab zur Generierung und Speicherung von kinetischer Energie vorgesehen. Eine Steilstellung des Beckens mit Beugung des LSG ist unter Last (sprich: Hintergliedmaße am Boden) ein pathologisches Bewegungsmuster!


Beugung und Streckung

Hinsichtlich der  Verwendung der Fachbegriffe Nutation und Kontranutation, mit denen der Leser konfrontiert wird, wäre es für alle Beteiligten besser gewesen, laienverständliche, bildhafte Erklärungen der durch Beugung und Streckung des Lumbosacralgelenks zu beobachtende Beckenbewegung zu verwenden. 


Nutation und Kontranutation sind Bezeichnungen der  Bewegungsrichtung des Kreuzbeins gegenüber den beiden Darmbeinen des Menschen. Diese geringgradigen Bewegungen des Kreuzbeins finden also in den Iliosacralgelenken des Menschen statt, weshalb die Verwendung dieser Begriffe in diesem Artikel lediglich verwirrenden Effekt hat. Zumal dann auch noch die Bildunterschriften fehlerhaft zu den Darstellungen verwendet wurden.


Wie bereits erwähnt spricht man beim Pferd vom knöchernen Beckenring aus Becken und Kreuzbein. Das Kreuzbein wird durch die Iliosacralgelenke annähernd unbeweglich in die Unterseite der Darmbeinschaufeln mittels straff geführter, echter Gelenke befestigt. Becken und Kreuzbein bewegen sich synchron. Bei der Beschreibung der Funktion des LSG geht es um die Bewegung zwischen Becken und Kreuzbein (= Funktionseinheit Beckenring) und dem letzten Lendenwirbel.


Um nun den vorliegenden Artikel trotz dieses Fehlers überhaupt weiter besprechen zu können, wird hier kurz „übersetzt“: Mit Nutation ist ein nach vorne unten abgekipptes Becken gemeint, zu erkennen an den nach unten/ vorne abgesenkten Hüfthöckern. Kontranutation soll hier die Steilstellung des Beckens beschreiben. Zu sehen zum Beispiel beim Äppeln des Pferdes im Stand. Für den Lesefluss des Artikels von Frau Welter-Böller empfehle ich an dieser Stelle, am besten die Bildunterschriften auszublenden, damit ein klareres Bild entsteht.


Der therapeutische Part

Es werden im weiteren Verlauf des Artikels nun Beispiele für Ursachen von Restriktionen des LSG beschrieben. Eine Fehlstellung in Nutation soll hier durch Stärkung des geraden Bauchmuskels, dessen Funktion isoliert betrachtet wird, korrigiert werden. In der praktischen Umsetzung würde das also bedeuten, dass der gerade Bauchmuskel in Verkürzung trainiert werden muss, denn wenn man versucht, diesem mechanistischen Denkansatz zu folgen, soll ja das Schambein sozusagen wieder Richtung Brustbein heran gezogen werden. 


Dieser Lösungsansatz ist nicht nur hinsichtlich der tensegralen Bewegungsorganisation des Pferdekörpers aus dem Zusammenhang heraus gelöst, sondern enthält darüber hinaus den Vorschlag eines unphysiologischen Muskeleinsatzes: Ohne Frage ist die Hauptaufgabe des geraden Bauchmuskels die, der Oberlinie durch Spannungsentwicklung Zugspannung entgegenzusetzen, so dass ein stabiles Gleichgewicht in der Bewegung entsteht und in schnelleren Gangarten die Feststellung der  Wirbelsäule unterstützt wird. 


Der gerade Bauchmuskel hat jedoch nicht die Aufgabe, in Bewegung in Verkürzung zu arbeiten, um wie z.B. beim Hund das Schambein zum Brustbein zu ziehen. Denn so wie auch beim Menschen, bei denen der gerade Bauchmuskel fast ausschließlich in sog. exzentrischer Spannung (kontrahiert verlängert) arbeiten soll, um unseren Oberkörper daran zu hindern, nach hinten zu kippen, ist er auch beim Pferd ein sehr kräftiger, exzentrisch arbeitender „Gegenhalter“ der Rückenmuskulatur.


Die Idee, ein zu flach gestelltes Becken durch einen in Verkürzung arbeitenden geraden Bauchmuskel stabilisieren zu wollen, stellt einen hilflosen Versuch dar, die eine Läsion mit einer weiteren Läsion zu überlagern und lässt das Verständnis für tensegrale Zusammenhänge vermissen.


Die Ursachenerläuterungen und Lösungsansätze der Restriktion des LSG in Kontranutation, also des steil gestellten Beckens, beinhalten zum Teil gesundheitsgefährdende Vereinfachungen:

Sehr häufig zeigen Pferde mit Atemproblemen diese Fehlstellung. Die eindimensionale Schlussfolgerung „Becken zu steil = Bauchmuskeln zu stark => höheres Tempo“ kann fatale Folgen für Pferde mit Equinem Asthma haben. Der wenig hilfreiche Begriff „entsammelnd“ verharmlost hierbei diese Gefahren. 


Aber auch ohne vorliegende Atemwegserkrankungen sind bei sehr vielen Pferden zu steile Beckenstellungen zu beobachten. Die Anmerkung, dass diese Pferde „gut untertreten“ können, klingt nach einer wünschenswerten Bewegung, was schlicht falsch ist, denn es entsteht durch ein steil gestelltes Becken ein bremsender und somit pathologischer Bewegungsablauf.


An dieser Stelle sei schon etwas vorgreifend auf die haarsträubende Schlussfolgerung der Autorin zum Thema Hankenbeugung am Ende des Artikels angemerkt, dass viele Pferde, die mit der Idee trainiert werden, dass das LSG in Beugestellung zur Hankenbeugung beiträgt und sich dadurch die „Kruppe senkt“, eine manifestierte pathologisch steile Beckenstellung zeigen. 


Im Unterpunkt „Auswirkungen durch zu starke Hosenmuskulatur“ werden erneut Einzelmuskeln heraus gegriffen, deren physiologische Grundfunktion in der Bewegung nicht ausreichend erläutert werden.

Diese Muskeln arbeiten, wie alle anderen Muskeln aller Lebewesen auch, niemals allein. Die hier herausgegriffene lange Sitzbeinmuskulatur ist eingebunden in die Muskel-Faszieneinheit, die von der Region der Kronränder der Hinterhufe bis in die Kiefergelenksregion reicht und im besonderen Maße für die tensegrale Aufspannung des Körpers durch Schubkraftentwicklung geschaffen ist. In dieser Funktion sorgt diese Muskel-Faszienkette in besonders großem Ausmaß für die Stabilität der gesamten Wirbelsäule einschließlich des LSG und für eine Aufrichtung der Dornfortsätze mit anhebender Wirkung des Rückens. Voraussetzung für diesen physiologischen Bewegungsablauf ist ein gestrecktes (nicht überstrecktes!) LSG. Zur Korrektur des steil gestellten Beckens muss deshalb als erste Trainingsempfehlung gehören, dass das Pferd eine effektive Schubkraft entwickelt und diese gefördert wird, anstatt durch Fehlinterpretationen der funktionellen Anatomie in pathologische Bewegungsmuster gebracht zu werden.


Eine offensichtliche Eigeninterpretation der Funktionsweise der Hüftbeugemuskulatur liegt der Beschreibung der „Auswirkungen durch einen verspannten Hüftbeuger“ zu Grunde:

Es wird hier eine unphysiologische Streckstellung der Lendenwirbelsäule durch zu hohe Spannung im M. Iliopoas beschrieben, wobei offenbar ein Anatomiebuch des Menschen zur Hand genommen wurde.

Beim Pferd sorgt dieser Muskel bei dauerhaft zu hoher Spannung zwar für Beugestellung des Lumbosacralgelenks durch Steilstellung des Beckens, jedoch dazu zur Aufwölbung der Lendenwirbelsäule und nicht, wie hier behauptet wird, zur Streckung.


Die Beschreibungen der „einseitigen Restriktionen im LSÜ“ entbehren durch das Vorhandensein der straffen Querfortsatzgelenke, die diese einseitigen Bewegungen verhindern, jeglicher anatomischen Grundlage, wie bereits anfangs beschrieben. Auch hier könnte man meinen, dass eher der Mensch mit seinen Läsionen im Übergang der LWS zum Kreuzbein beschrieben wird, denn wir verfügen ja nicht über so breit ausgebildete Querfortsätze an Lendenwirbelsäule und Kreuzbein. 

 

Die Hankenbeugung

Den eigentlichen Anlass für die Rezension des vorliegenden Artikels gibt der letzte Unterpunkt „Die Rolle des LSÜ bei der Hankenbeugung“, in dem die Hankenbeugung so umfassend falsch beschrieben wird, dass der Aufwand der Korrektur hier der Einfachheit halber durch die Beschreibung des physiologischen Ablaufs der Energiegenerierung durch korrekte Hankenbeugung ersetzt wird: 


Hankenbeugung hat, auch bei nicht versammelnder Bewegung, ob geritten oder ungeritten, ganz einfach die Funktion, durch Beugung der Hüft,- Knie- und Sprunggelenke unter Last Muskelspannung zu erzeugen und zu speichern und zwar zum Zwecke der Wiederabgabe in der Stemmphase. Geschieht diese Abgabe dann impulsartig und ohne großen Raumgewinn, spricht man von Versammlung (=Kraftbündelung), die federnde Energiespeicherung überwiegt dann. Diese Energie kann jedoch auch für beliebige andere Bewegungen verwendet werden, zum Beispiel für ein kraftvolles vorwärts in flottem Tempo. Voraussetzung für die Übertragung auf den Rumpf ist immer ein geschlossenes LSG, da Kraft nicht über ein gebeugtes Gelenk vollständig, effektiv und gesunderhaltend übertragen werden kann. 


Beim Menschen in der korrekt ausgeführten Kniebeuge würde man von einem stabilen unteren Rücken sprechen. Es ist vergleichbar. Zurück zum Pferd: Wird Energie unter Last generiert, also im belasteten Hinterbein in Hankenbeugung, muss die Gliedmaße insgesamt so im Lot unter dem Hüftgelenk positioniert sein, dass eine Kraftsammlung effektiv möglich ist. Werden hierbei die Hintergliedmaßen derart nach vorne „unter gestellt“, dass die Röhrbeine schräg verlaufen, ist dies nicht möglich, denn es entsteht ein bremsender Bewegungsablauf.


Der Text und auch die mit Pfeilen versehene Abbildung beschreiben in sämtlichen Punkten einen pathologischen und gesundheitsgefährdenden Bewegungsablauf. Die sich aus dieser fehlerhaften Darstellung ergebende Schlussfolgerung hinsichtlich der Hankenbeugung sagt „übersetzt“ sinngemäß aus, dass empfohlen wird, dem Pferd durch Steilstellung des Beckens seine Kraftentwicklung, seine Stabilität der Wirbelsäule, den Schutz der Gelenke und vermutlich auch die Freude an der Bewegung zu nehmen.


Bei der Anleitung zur „eigenen Versammlung“  kann man nur hoffen, dass diese Idee nicht ausprobiert wird. 


LEHRINSTITUT MAIKE KNIFKA

Osteopathie und physiotherapeutisches Training am Pferd

www.MaikeKnifka.de



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Wo liegt eigentlich euer Fokus, wenn ihr mit eurem Pferd zusammen seid oder mit einem Klientenpferd? Wie sieht euer Weg mit diesem Pferd aus? 

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Ein sehr großer Teil der Pferde, die ich sehe, ist dauerhaft in Behandlung oder Reha, kaum belastbar, und es haben sich ganze Ausbildungssysteme für kleinschrittige Bewegungsoptimierung entwickelt. Diese werden inzwischen leider auch auf die Ausbildung junger Pferde angewandt, die als erstes lernen müssen, so zu laufen wie das kaputte Rehapferd, das keinen Schritt neben der Spur machen darf. 

Ein kleiner Teil der Reiter und Pferde hat das Zeug für den großen Sport, wobei die meisten dieser Pferde ihr Niveau nur durch intensive Betreuung und Behandlung eine Zeit lang halten können. Das sind also nicht zwangsläufig die belastbarsten Pferde, sondern eher die besttherapierten. 

Bei den ehrgeizigen Reiter*innen kommt es darauf an, korrekte Hilfen zu geben, die vom Pferd ebenso korrekt befolgt werden müsse. Die Ausbildungsskala beginnt mit Seitengängen und der hohen Schule... Die meisten von ihnen bleiben irgendwann stecken, es geht nicht weiter, der Gaul will nicht mehr und wird krank. Womit diese Gruppe eine große Schnittmenge mit den anderen beiden Gruppen aufweist. 

Es gibt sicher noch viele weitere Gruppen, die sich dadurch auszeichnen, dass sie diese Schnittmengen mit den oben genannten haben. 

Eine sehr eigene Gruppe mit wenigen Schnittmengen ist die der gesunden und belastbaren Pferde. Anstatt nun weiter die Abstrusitäten zu betrachten, schauen wir doch einfach mal, wodurch sich diese Gruppe auszeichnet: 

Diese Pferde bewegen sich viel im Gelände, auf unterschiedlichen Untergründen und können sich in allen Gangarten bergauf und bergab bewegen. Sie stolpern selten, haben eine gute und unempfindlich Sattellage und tragen ihre Reiter*innen sicher. Sie sind in der Lage, Geländehindernisse wie Gräben und Baumstämme, Bäche und Hänge zu überwinden. Notfalls kommen sie auch auf dem Reitplatz klar... 

Diese Pferde sind ausdauernd, belastbar, meistens recht zuverlässig, unternehmungsfreudig und vor allem selten krank. Sie sind irgendwie normal. 

Es ist ein Trugschluss, dass die Pferde das können, weil sie gesund sind. Sie sind gesund, weil sie das können und weil sie ihren eigenen Aufgabenbereich haben. 

Es gibt einen gangbaren Weg dorthin.

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