Ein Plädoyer für die vollständige Zehe

Maren Diehl • 5. Oktober 2025
Gebrauchshaltung in der Praxis

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Lange Zehe - kurze Zehe? Es geht hoch her in den Diskussionen zwischen den Hufbearbeitungslagern. Nachdem die schreckliche “lange Zehe” aus der Hufreherehabilitation mitsamt der nicht existierenden Hebel zum ultimativen Feindbild erklärt wurde, ist sogar bei Hufbearbeitenden, die meines Wissens bislang moderat bearbeitet haben, ein Trend zum starken Einkürzen der Zehe zu erkennen.

Und da sind wir wieder:

Das Gegenteil von Falsch ist nicht zwingend Richtig. Vor allem, wenn man sich in ein Extrem begibt, um sich vom vermeintlich Falschen abzugrenzen.

Deshalb möchte ich an dieser Stelle ein kurzes Plädoyer für die vollständige Zehe halten. Nur die vollständige Hornkapsel mitsamt Zehenhorn bis zum Boden bietet dem Pferd vollen Schutz, Stabilität und Bequemlichkeit. Nur die volle Sohlenfläche versetzt das Pferd in die Lage, sich effizient und verschleißfrei zu bewegen.  

Die Logik bezüglich der zu langen, hebelnden Zehe müsste dazu führen, dass sich die Hufschmiede und Hufbearbeiter den Sicherheitsschuh vorne bis an die Socke kappen, um die Hebelkräfte des Schuhs zu neutralisieren, während die Absätze erhöht werden, damit die Achillessehne nicht überlastet wird. Genau damit möchte ich alle, die diese Bearbeitung propagieren, mal durch eine Arbeitswoche schicken.


Versuch macht kluch.



 

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